Europaletten-Tauschpool: UIC hält an One-Brand-Strategie fest

|

Der Internationale Eisenbahnverband (UIC) hält trotz Appellen seitens der Wirtschaftsverbände sowie einiger Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs) an der Umsetzung der One-Brand-Strategie fest.

Auf einer  UIC-Sondersitzung am 17. Juni 2013 wurde ein von Vertretern der Deutschen, der Schweizer sowie der Italienischen Bahn eingebrachter Antrag auf eine vorläufige Aussetzung der 2012 beschlossenen One-Brand-Strategie abgelehnt.

Die Wirtschaftsverbände und EVUs forderten einen Erhalt des bisherigen Europaletten-Tauschpools bzw. eine Aussetzung der "One-Brand-Strategie", da sie ein Auseinanderbrechen des Tauschpools befürchten. Mit der jüngsten Entscheidung des UIC hat sich die Gefahr einer Zweiteilung des Europaletten-Tauschpools weiter verschärft.

Einem Antrag der drei Bahngesellschaften DB, FS und SBB, wonach der UIC mit der EPAL das Gespräch suchen soll, um doch noch zu einem einheitlichen Tauschpool zu gelangen, wurde zwar stattgegeben, allerdings sehen Experten kaum Chancen auf eine Einigung.

Die betroffenen Wirtschaftverbände beraten zur Stunde, welche Konsequenzen sie aus der ablehnenden Haltung des UIC ableiten werden.

Mit der Entscheidung bleibt der UIC auf ihrer bisherigen Linie, wonach innerhalb des Europaletten-Tauschpools ab dem 1. August 2013 nur noch Europaletten mit dem Einbrand UIC bzw. EUR im Oval tauschfähig sein sollen.

Hintergrund: Im Jahr 1961 haben die Bahnen DB, SBB, CFL, FS, NS, SNCB, SNCF und ÖBB den Europäischen Palettenpool gegründet. Sie einigten sich auf die Verwendung von genormten Paletten mit den Maßen 800 x 1.200 mm nach UIC-Merkblatt 435-2. Diese sollten zur Kennzeichnung zwei Einbrände tragen: EUR im Oval sowie das EVU-Kürzel im Oval (z.B. DB im Oval).

Um die EVUs zu entlasten bzw. die Herstellung von EUR-Paletten in Ländern zu ermöglichen, deren EVUs keine EUR-Lizenzen vergeben, wurde 1995 die EPAL gegründet. Diese agierte als „zuständige Palettenorganisation“ im Auftrag des UIC. Allein 2012 wurden über 67 Mio Europaletten mit EPAL-Einbrand produziert. Aktuell befinden sich weltweit über 450 Mio EPAL-Europaletten im Umlauf.

Ende 2012 entzog die UIC-AG der EPAL den Status als zuständige Palettenorganisation. D.h. Paletten, die nach dem 31. Juli unter EPAL-Lizenz produziert werden, tragen nicht mehr das „EUR im Oval“ und sind daher im EUR-Pool nicht mehr tauschfähig, so UIC. Stattdessen wurden die Unternehmen SGS sowie epm als Palettenorganisationen ernannt.

Die „One-Brand-Strategie“ sieht zudem eine neue einheitliche Kennzeichnung für EUR-Produkte vor, nämlich neben dem EUR im Oval einheitlich „UIC im Oval“ statt des EVU-Einbrands.

Mehr zu dem Thema lesen Sie in der Ausgabe 26/2013 von EUWID Verpackung.

Die wöchentlich als Printausgabe und E-Paper erscheinende Fachzeitschrift informiert kompakt über die relevanten Entwicklungen auf dem deutschen sowie benachbarten Verpackungsmärkten.

Die Ausgabe 25/2013 von EUWID Verpackung ist am 21. Juni erschienen. Hier geht's zum Inhaltsverzeichnis.

Sie können EUWID Verpackung kostenlos und unverbindlich testen - bestellen Sie hier.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -