Deutschland soll nach dem Vorbild Frankreichs Kunststoffverpackungen für frisches Obst und Gemüse verbieten. Dazu fordert die Verbraucherorganisation foodwatch jetzt Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) auf. Das Deutsche Verpackungsinstitut widerspricht den Darstellungen von foodwatch.
Umweltministerin Lemke müsse diesen „Plastik-Wahnsinn“ beenden. Unverpacktes müsse zum Standard im Supermarkt werden, forderte Chris Methmann, Geschäftsführer von foodwatch Deutschland.
Verpackungen für Obst und Gemüse schützten das Klima sowie die Umwelt, so das dvi in einer Reaktion auf die Forderungen von foodwatch. Das Institut hofft, dass hier, basierend auf Fakten, entsprechende Forderungen bewertet werden. Die Argumente von foodwatch entpuppten sich bei einer klaren Betrachtung der Sachlage schnell als unrichtig. In den meisten Fällen sei sogar das Gegenteil richtig, heißt es von Seiten des dvi. Die größten Klima‐ und Umweltfeinde seien beschädigte oder verdorbene Lebensmittel, die ungenutzt entsorgt werden müssen.
Kim Cheng, Geschäftsführerin des dvi, führt weiter aus, dass Lebensmittelverpackungen insgesamt nur rund 0,7 % des gesamten Klima‐ Fußabdrucks europäischer Verbraucher verursachen. Verpackungen schützten mit kleinem Aufwand. Der ökologische Fußabdruck eines verpackten Lebensmittels sei rund 16‐ bis 30‐mal größer als der Fußabdruck der Verpackung. In Lebensmitteln steckten wertvolle Ressourcen von Wasser über Dünger bis hin zu Energie. Auf die Verpackung zu verzichten sei ökologisch ein großer Fehler. Aktuell landen dem dvi zufolge in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 10,6 Mio t Lebensmittel im Müll. Eine Verpackung verlängere Qualität, Unversehrtheit und Haltbarkeit um Tage, Wochen oder sogar Monate.
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