Markt für PET: Hersteller von Milchgetränken stellen teilweise auf PET-Flaschen um

Rezyklateinsatz soll 2024 ansteigen / Weiterhin chinesische Ware vorhanden

Im Markt für PET berichten die Gesprächspartner dem EUWID gegenüber von einem ruhigen, aber stabilen Geschehen im November. Die Verbraucher kauften noch immer nur sehr zurückhaltend. Der Bedarf an Produkten für den täglichen Gebrauch, wie Getränkeflaschen, sei jedoch einigermaßen stabil. Verarbeiter beobachten im Milchsegment zudem eine Verlagerung des Marktes auf PET-Flaschen. Betroffen seien vor allem Milchgetränke, die bislang in Kunststoffflaschen, beispielsweise aus HDPE, verkauft werden und somit ab dem 1. Januar 2024 mit Einwegpfand belegt werden.

Das Angebot lag den Angaben zufolge noch immer über der Nachfrage trotz Produktionsdrosselungen der Hersteller. Importware aus Asien befinde sich nach wie vor auf dem Markt. Die nun von der EU-Kommission verabschiedeten Antidumpingzölle (s. EUWID VP 47/2023) sollen zu einem Rückgang der PET-Importe aus China geführt haben. Allerdings hätten die Verarbeiter noch ausreichend Material auf Lager, sodass die Auswirkungen zunächst nicht zu spüren seien. Langfristig, so eine Befürchtung, könnte das Wegfallen der chinesischen Ware zu Versorgungsengpässen in Europa führen. Teilweise vermuteten die Branchenteilnehmer, dass die ausbleibenden Einfuhren durch Importe aus anderen asiatischen Ländern kompensiert werden könnten.

Bei den lebensmittelechten Rezyklaten soll der Druck auf die Preise indes weiter gestiegen sein. Die Nachfrage sei aktuell schwach, da einige Brandowner die Rezyklatanteile in ihren Gebinden 2023 deutlich reduziert hatten. Die Verfügbarkeit habe sich infolgedessen verbessert. Die Notierungen für recyceltes PET liegen nun in einer Range von 1.250 bis 1.350 €/t. Vereinzelt wurden auch Preise auf dem Niveau von Neuware genannt.

Die Kontraktpreise für PET-Neuware haben sich im November gegenüber dem Vormonat nicht groß verändert und sollen sich nun in einer Range von 1.050 bis 1.150 €/t für Material aus europäischer Produktion befinden. Die Spotnotierungen liegen den Angaben zufolge auf demselben Niveau.

Rückblickend sprechen Marktinsider von einem „turbulenten Jahr“ 2023. Die Aussicht auf 2024 ist laut EUWID-Gesprächspartnern „schwer einschätzbar“. Man hoffe auf ein gleichbleibendes oder leicht verbessertes Marktgeschehen. Es sei jedoch zu erwarten, dass der Einsatz von rPET wieder steigen wird. Hintergrund ist die EU-Einwegkunststoffrichtlinie (SUPD), laut der ab 2025 in PET-Flaschen ein Rezyklatanteil von 25 % vorgeschrieben ist. Daher sei davon auszugehen, dass die Inverkehrbringer bereits 2024 ihren Rezyklateinsatz steigern werden. Ob jedoch genug lebensmitteltaugliches rPET auf dem Markt vorhanden sein wird, sei nach aktuellem Stand nicht sicher. Hier ist die Politik der Mitgliedstaaten gefragt, die Sammel- und Rücknahmesysteme zu verbessern....

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