Transportverpackungen: Nabu fordert Verteuerung von Einweg oder Besserstellung von Mehrweg

Transportverpackungen sind größtenteils Einwegverpackungen, gut zwei Drittel sind aus Papier, Pappe und Karton.

Das sei eine riesige Ressourcenverschwendung, findet der Nabu, denn für die Herstellung der PPK-Verpackungen, werden - neben 3,2 Mio t Altpapier - auch etwa 600.000 t Primärmaterial eingesetzt. „Um den Bedarf an Transportverpackungen aus Pappe und Karton decken zu können, wird jedes Jahr Holz von umgerechnet etwa 1,2 Mio Stämmen Nadelholz benötigt. Dies entspricht einer Fläche von knapp 7.500 Fußballfeldern. Solch eine Verschwendung können wir uns angesichts knapper Ressourcen und der großen Bedeutung von Wäldern als CO2-Senken nicht mehr leisten“, sagt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Transportverpackungen laufen bislang unter dem Radar. Dies muss sich ändern, sie gehören endlich in den Fokus von Politik und Wirtschaft“, heißt es in einer Mitteilung zur Veröffentlichung der vom Nabu bei der GVM in Auftrag gegebenen Studie „Potenzial der Materialeinsparung bei PPK-Transportverpackungen durch den Einsatz von Mehrwegverpackungen“.

bifa Umweltinstitut zeigte 2020 auf, woher das Holz für die Papierindustrie stammt

Eine dem EUWID vorliegende Studie des bifa Umweltinstituts zum Papierkreislauf aus dem Dezember 2020 zeigt auf, dass zur Herstellung von Primärrohstoffen in Deutschland überwiegend Durchforstungsholz und Schwachholz verwendet wird. Einen großen Anteil haben zudem Nebenprodukte der deutschen Sägeindustrie mit 38 %. Mit der Zertifizierung von Waldflächen und mit dem Erwerb von FSC- und PEFC-zertifiziertem Holz, Faserstoff oder Papier wird von vielen Unternehmen eine nachhaltige Waldwirtschaft unterstützt, heißt es in der bifa-Studie weiter.

GVM-Studie zu Mehrweglösungen

„Der Gesetzgeber sollte den ökologischen Vorteil von Mehrweg honorieren und gezielt fördern - etwa durch eine steuerliche Besserstellung von Mehrweg oder einer Verteuerung von Einweg“, so Dr. Michael Jedelhauser, Nabu-Referent für Kreislaufwirtschaft. Die GVM-Studie bewertet dies differenzierter. Wie es heißt, sei eine flächendeckende Etablierung verschiedener Mehrwegsysteme ökologisch nicht sinnvoll und eine ökonomische Herausforderung für Händler, Produzenten, Abfüller und Lieferanten. Die GVM ermittelte, dass bestehende Mehrwegsysteme weiter ausgebaut werden sollten, da dort die notwendigen Mehrweg-Strukturen entlang  der Wertschöpfungskette bereits bestehen. Dies trifft etwa auf die Bereiche Obst und Gemüse sowie Backwaren zu.

Den vollständigen Artikel und weitere Nachrichten lesen Abonnenten in EUWID Verpackung. Die wöchentlich als Printausgabe und E-Paper erscheinende Fachzeitschrift informiert Leser kompakt über die relevanten Entwicklungen in Deutschland sowie benachbarten Verpackungsmärkten.

 

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -