Wellpappe: Branche erwartet auch für 2023 weitere Rückgänge

Nach den Absatzrekorden der Wellpappenindustrie unter dem Einfluss der Pandemie in den Jahren 2020 und 2021, brachte die Rückkehr zur Normalität 2022 der Branche deutliche Absatzrückgänge.

Mengenmäßig verzeichneten die im Verband der Wellpappenindustrie (VDW) organisierten Unternehmen im letzten Jahr mit 8,029 Mrd qm gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 635 Mio qm. Dies entspricht einem Minus von 7,3 %. „Zu berücksichtigen ist bei diesem Vergleich sicherlich, dass wir 2021 beim mengenmäßigen Absatz ein umso kräftigeres Plus erzielt hatten. Dennoch bedeutet es, dass im Jahr 2022 vorhandene Kapazitäten in unserer leistungsstarken Branche ungenutzt blieben“, so der VDW-Vorsitzende Dr. Steffen P. Würth. Für 2023 prognostiziert der Verband derzeit einen Rückgang von kumuliert fast vier Prozent. 

Kritik an dem Entwurf zur europäischen Verpackungsverordnung

Kritisch bewertet der Verband die für Wellpappe relevanten Regelungen im Entwurf der europäischen Verpackungsverordnung, der derzeit auf EU-Ebene beraten wird. Die Branche unterstütze zwar ausdrücklich wichtige übergeordnete Ziele des Vorhabens, die im Entwurf vorgesehenen verpflichtenden Mehrwegquoten – 90 % bei Transportverpackungen für Haushaltsgroßgeräte ab 2030 und 50 % bei E-Commerce-Verpackungen ab 2040 – lehne der VDW jedoch ab. „Die Studienlage zeigt für uns ganz klar, dass blinde Quotenvorgaben nicht die Lösung sein können. Sie könnten verpackende Industrien in der Praxis sogar zwingen, eine weniger nachhaltige Option nutzen zu müssen. Denn in zwei aktuellen Studien zu E-Commerce- sowie zu Transportverpackungen konnte sich Wellpappe in konkreten Vergleichsfällen durchaus gegen Mehrweg durchsetzen. Die immer wieder vorkommende Behauptung, dass Mehrweg in jedem Fall die ökologisch bessere Wahl sei, halten wir vor diesem Hintergrund für einen Mythos“, erklärt Würth. 

Zusätzlich zu den genannten Quotierungen strebt die EU-Kommission ein generelles Verbot für Obst- und Gemüseverpackungen bis 1,5 kg an, von dem die Wellpappe betroffen wäre.

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